Es war wie im Märchen – aber heute war es leider zu Ende für Diego Dedura aus Berlin. In der Qualifikation ausgeschieden, als Lucky Loser doch noch ins Hauptfeld der BMW Open by Bitpanda gerutscht, gegen Denis Shapovalov das erste Match auf der ATP-Tour gewonnen und heute das Aus gegen Zizou Bergs.
Diego Dedura, der mit dem Einzug ins Achtelfinale für eine Riesenüberraschung gesorgt hatte, erwischte einen schlechten Start, brauchte zu lange, um sich auf die Spielweise des Belgiers einzustellen und war teilweise überfordert mit den schnellen Schlägen seines Gegners. Er verlor den ersten Satz ganz glatt mit 1:6.
Den Beginn des zweiten Satzes konnte der 17-jährige Blondschopf, der tapfer kämpfte, etwas ausgeglichener gestalten, dann aber gelang der Nummer 50 der Welt ein Break zum 3:1 und dann noch eines zum 5:1. Nach 1:09 Stunden verwandelte Zizou Bergs seinen ersten Matchball (6:1; 6:1). Für Diego Dedura war das Achtelfinale der BMW Open by Bitpanda dennoch ein Riesenerfolg, das Publikum feierte ihn entsprechend: „Ich bin super happy, dass so viele Leute gekommen sind und mich unterstützt haben“, sagte er nach dem Match und „ich werde diese Erfahrung mitnehmen und habe noch viel zu lernen“. Als Nummer 549 der Weltrangliste und als Diego Dedura-Palomero war er ins Turnier gestartet. Künftig will er nur noch unter dem Mädchennamen seiner Mutter spielen, „weil das für alle einfacher ist“, und wird in der kommenden Woche unter die 400 der Weltrangliste rutschen.
Einzig verbliebener Deutscher bei den BMW Open by Bitpanda ist Alexander Zverev. Der spielt im Viertelfinale gegen Tallon Griekspoor aus den Niederlanden. Fest in deutscher Hand ist die Doppelkonkurrenz. Erst sind Kevin Krawietz und Tim Pütz ins Halbfinale eingezogen, nach einem souveränen Sieg gegen das französische Doppel Sadio Doumba und Fabien Reboul (6:3; 6:4). Das rein deutsche Duell im Viertelfinale konnten Jakob Schnaitter und Mark Wallner für sich entscheiden. Die Bayern, die per Wildcard ins Hauptfeld gekommen sind, besiegten die Youngsters Justin Engel und Max Hans Rehberg mit 6:3 und 6:3. Kommen beide Paarungen weiter, könnte es ein deutsch-deutsches Finale geben.
Begonnen hat heute auch die Allianz Para Trophy, gleich mit dem ersten Sieg der Nummer eins der Para-Weltrangliste, Alfie Hewett aus Großbritannien. Der siegte gegen den Franzosen Nicolas Charrier aus Frankreich souverän mit 6:1 und 6:3. Vergangenes Jahr musste er in München verletzt pausieren, umso mehr freut er sich, in diesem Jahr wieder bei der Allianz Para Trophy dabei zu sein: „München ist ein Vorzeigebeispiel für andere Turniere. Es bedeutet uns viel, vor so vielen Zuschauer:innen zu spielen. Eine solche Plattform brauchen wir auch um junge Menschen zu motivieren.“ Gefreut über den Auftakt der Allianz Para Trophy hat sich auch Daniela Bauer, Global Head of Partnerships Allianz SE: „Schon zum vierten Mal dürfen wir die Para Trophy bei den BMW Open umsetzen und das Turnier wird jedes Jahr größer. Es ist toll, wie wir wachsen.“